Arbeitsprozessorientierte Weiterbildung in der IT-Branche
Auszüge aus den Internetseiten des
Fraunhofer-Instituts und KIBNET
(www.apo-it.de , www.kibnet.de
)
Karrieremöglichkeiten
für IT-Fachkräfte
Das
IT-Weiterbildungssystem ist an den Tätigkeitsfeldern und
Qualifikationsanforderungen der IT-Unternehmen ausgerichtet. Es wurden
Weiterbildungsprofile auf drei Ebenen definiert: Spezialisten, operative
und strategische Professionals. Auf der Ebene der Professionals ist eine
Vergleichbarkeit mit Studienabschlüssen wie Bachelor oder Master gegeben.
Damit eröffnet das IT-Weiterbildungssystem insbesondere den Absolventen
einer betrieblichen Ausbildung in den neuen IT-Berufen vielfältige
Karrierewege.
Das System
bietet die Möglichkeit, sich in seinem engeren Tätigkeitsfeld weiter zu
qualifizieren, eventuell auch sein Fachgebiet zu wechseln und sich in
anderen Feldern zu etablieren. Daneben besteht die Möglichkeit,
Weiterbildung für den Aufstieg im Unternehmen zu nutzen. Vertikale und
horizontale Kompetenzentwicklung sind im IT-Weiterbildungssystem
miteinander verbunden.
Spezialisten
im IT-Weiterbildungssystem
Als
Weiterbildungsprofile für Fachkräfte der IT-Branche sind 29 Spezialisten
festgelegt worden. In den Bereichen Softwareentwicklung,
Entwicklungsbetreuung, Lösungsentwicklung, Technik, Administration sowie
Kunden- und Produktbetreuung werden den Fachkräften im IT-Bereich damit
vielfältige Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung und Spezialisierung
geboten. Charakteristische Arbeitsprozesse, typische Tätigkeiten und
spezifische Geschäftsfelder der IT-Branche und der entsprechenden
IT-Anwendungsfelder kennzeichnen diese Spezialisten:
Die
Beschreibung der Spezialistenprofile sowie die vom Fraunhofer ISST
entwickelte Einordnung der Spezialisten in einen allgemeinen IT-Prozess
finden Sie im
KIBNET
Portal.
download
Artikel zur Systematik der Spezialistenprofile (.pdf)
(Aus der Broschüre "IT-Weiterbildung mit System" des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung)
I
Quelle (interaktiv): http://www.kib-net.de/fix/profile/site/profile/index.html
Operative
und strategische Professionals
Die sechs
durch das Ordnungsvorhaben definierten Professionalprofile IT Systems
Manager, IT Business Manager, IT Consultant, IT Economist sowie Technical
Engineer IT und Business Engineer IT sind öffentlich-rechtlich geregelt
(siehe dazu:
Verordnung
über die berufliche Fortbildung im Bereich der Informations-
und Telekommunikationstechnik vom 3. Mai 2002). Sie bilden die Spitze des
IT-Weiterbildungssystems.
Die vier
operativen Professionals sind Führungskräfte auf mittleren Ebenen mit
Verantwortung für Personal und Budget. Vor IT-spezifischem Hintergrund
steuern und leiten sie Projekte und Abteilungen. Die Ausrichtung kann
dabei eher technisch (IT Systems Manager), eher organisatorisch (IT
Business Manager), eher beratend (IT Consultant) oder eher kaufmännisch (IT
Economist) sein. Die höchste Ebene des IT-Weiterbildungssystems wird mit
den strategischen Professionals erreicht. Sie übernehmen, wie die
Bezeichnung bereits andeutet, strategische Verantwortung für die Geschäftsfelder,
Partnerschaften und das Personal von Unternehmen. In diesem Bereich gibt
es zwei Profile, eines mit eher technischer (Technical Engineer IT) und
eines mit eher kaufmännischer (Business Engineer IT) Ausrichtung.
Umsetzungsempfehlungen
für das IT-Weiterbildungssystem
Zeitgleich
zum Ordnungsvorhaben zur Strukturierung von Weiterbildungsprofilen in der
IT-Branche wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
das Projekt „Arbeitsprozessorientierte Weiterbildung in der IT-Branche
(APO)“ gestartet und im Rahmen des Forschungsprogramms „Neue Medien in
der Bildung“ gefördert. In APO-Länderprojekten wird die
Entwicklungsarbeit des APO-Projekts fortgeführt.
Dieses
Projekt des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik (ISST)
entwickelt unter Mitwirkung des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles
Software Engineering (IESE), der Gesellschaft für Ausbildungsforschung
und Berufsentwicklung (GAB) sowie Experten aus der betrieblichen Praxis
seit gut zwei Jahren fachliche, methodisch-didaktische und technische
Umsetzungsempfehlungen und -hilfen für das IT-Weiterbildungssystem.
Ein
Lenkungsausschuss mit Vertretern der Unterzeichner der Markierungspunkte
zur Neuordnung der IT-Weiterbildung hat das Projekt von Beginn an
begleitet und die Verzahnung mit den Entwicklungen im Ordnungsvorhaben
sichergestellt.
Zielstellung
des APO-Projekts
- Konzeption
und Erprobung einer Methodik der arbeitsprozessorientierten
Weiterbildung
- Ausarbeitung
von Referenzprozessen als konkrete fachliche Curricula für die
Profile des IT-Weiterbildungssystems
- Flächendeckende
Erprobung und Verbreitung der Methodik der arbeitsprozessorientierten
Weiterbildung
- Erweiterung
des Spektrums der ausgearbeiteten Referenzprozesse in den APO-Länderprojekten
- Sammlung
von Erfahrungen durch weitere Umsetzungsmaßnahmen mit dem APO-Konzept
in der Praxis
Ausblick:
·
Aufbau einer e-Learning-Infrastruktur, in der Inhalte verschiedener
Anbieter beliebig
miteinander kombiniert und in unterschiedliche Lernplattformen eingespeist
werden können
- Sicherstellung
der kontinuierlichen Aktualisierung der Referenzprozesse durch eine
institutionelle Verankerung
- Gewinnen
von Unternehmen und Bildungsanbieter, welche die
Umsetzungsempfehlungen annehmen und umsetzen
Konkrete
Ergebnisse des APO-Projekts
- Methodik
und Didaktik: In dem Bericht „Konzeptionelle Grundlagen der
arbeitsprozessorientierten Weiterbildung“ sind die entwickelten
Grundlagen der APO-Methodik dokumentiert
- Organisation:
Auf Grundlage der APO-Methodik wurden Rollen und Funktionen der
Mitwirkenden abgeleitet und auf unternehmenstypische
Organisationsstrukturen abgebildet. Szenarien einer möglichen
Kooperation von Unternehmen mit internen wie externen
Bildungsanbietern wurden ausgearbeitet.
- Technik:
Ein sogenannter APO-Pilot als Integrationsplattform für Information,
Instruktion, Kommunikation und Kooperation wurde entwickelt und
prototypisch für das Profil des Netzwerkadministrators implementiert.
- Fachliche
Aufarbeitung: Fertigstellung von fünf Referenzprojekten
- Umsetzung
und Begleitung: 12 Mitarbeiter aus fünf Standorten der Telekom AG
wurden anhand der APO-Methodik zu Netzwerkadministratoren
weitergebildet. Die Umsetzung wurde vom Fraunhofer ISST und der GAB
begleitet.
- Evaluation:
Die erste Umsetzung wurde durch das Fraunhofer IESE evaluiert.
- Verbreitung:
In Absprache mit den Sozialpartnern wurde eine organisatorische
Struktur für die Zertifizierung der Spezialisten-Profile erarbeitet.
Begleitung
des arbeitsprozessorientierten Lernens
Lernen in
der Arbeit erfordert eine individuelle und zeitnahe Begleitung. Um dies zu
gewährleisten, werden Bildungsdienstleister in den Prozess der
arbeitsprozessorientierten Qualifizierung eingebunden werden. Sie stehen
vor der neuen Aufgabe, entsprechende Coaches und Fachexperten auszubilden
und die Organisation und Begleitung der Lernprozesse durch Trainer und
Mentoren zu übernehmen.
Das
Fraunhofer ISST informiert Bildungsanbieter über die Entwicklungen und
berät bei der Gestaltung der Angebote im Bereich privater und öffentlich
geförderter Weiterbildung.
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Produktblatt für Bildungsanbieter (.pdf)
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